Wie sehen Läuse aus und wann und wie verbreiten sich Läuse?
Wie sehen Läuse aus?
Kopfläuse sind je nach Geschlecht und Entwicklungsstadium etwa 2 bis 3,5 mm groß. Sie sind hellgrau, nach ihrer Blutmahlzeit verfärben sie sich grau, rötlich oder rötlichbraun. Ihre Eier nennt man Nissen: Läuse kleben sie mit einer Kittsubstanz an den Haarschaft, knapp über der Kopfhaut, dort wo es am wärmsten ist. Die Nissen sind etwa 0,8 mm klein und tropfenförmig, sie glänzen weiß. Der Kitt hält die Nissen fest im Haar, deshalb hilft eine normale Haarwäsche nicht.
Lebensräume der Laus
Kopfläuse finden sich, wie der Name schon sagt, fast ausschließlich auf dem Kopf. Meist sind sie an den wärmsten Stellen, im Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen zu finden. Außerdem können sie auch in den Augenbrauen, den Wimpern und in seltenen Fällen in den Brusthaaren vorkommen. Mit den Greifklauen hält sich die Laus an den einzelnen Haaren fest und bewegt sich so von einem Haar zum anderen. Ihre Nissen legt die Laus immer möglichst dicht an die Kopfhaut, da hier die Haut die meiste Körperwärme abstrahlt. Der einzige Wirt der Läuse ist übrigens der Mensch. Dabei macht die Laus keinen Unterschied zwischen einem dreckigen oder einem sauberen Kopf. Sauberkeit schützt also vor Läusen nicht. Läuse können bei Zimmertemperatur auch außerhalb eines Kopfes bis zu 3 Tagen überleben. Daher ist eine ganzheitliche Therapie unbedingt erforderlich.
Ernährung der Laus
Die Kopflaus, egal welche Entwicklungsstufe und egal ob männlich oder weiblich, ernährt sich ausschließlich von Menschenblut. Bakterien im Darm der Laus reichern die einseitige Nahrung mit Vitaminen an. Ohne eine Blutmahlzeit kann sie maximal 3 Tage überleben. In der Regel saugt die Laus alle 2-4 Stunden. Eine Mahlzeit dauert 10 bis 30 Minuten. Durch die gerinnungshemmende Substanz im Speichel und durch die Ausscheidungen der Laus kommt es oftmals zu Juckreiz oder allergischen Reaktionen.
Entwicklungs-und Lebenszyklus der Laus
Der Lebenszyklus der Kopflaus verläuft in mehreren Stadien vom Ei über drei Larven- bzw. Nymphenstadien (0,8–2,1 mm groß) bis zur adulten Laus (Imago). Aus entwicklungsfähigen Eiern, die in der Regel bis höchstens 1 cm von der Kopfhaut entfernt an den Haaren haften, schlüpfen etwa 7–8 (6–10) Tage nach der Eiablage Larven. Diese werden nach etwa 9–11 Tagen geschlechtsreif. Vom Ei bis zur ersten Eiablage der Weibchen dauert es etwa 17–22 Tage. Befruchtete Weibchen heften ihre ovalen, 0,8 mm langen gedeckelten Eier (deren sichtbare Chitinhüllen auch als Nissen bezeichnet werden) in der Regel nah der Kopfhaut wasserunlöslich an die Haare.
Im Laufe ihres etwa 4 Wochen währenden Lebens können sie bis 140 Eier produzieren. Da Kopfläuse sich sehr gut an die gleich bleibenden Bedingungen am menschlichen Kopf angepasst haben (Temperaturoptimum um 28–29°C), werden sie getrennt vom Wirt durch fehlende Blutmahlzeiten relativ schnell geschwächt und überleben bei Zimmertemperatur in der Regel nicht mehr als 2 Tage, im Ausnahmefall 3 Tage.
Wann und wie verbreiten sich Läuse?
Kopfläuse können ganzjährig auftreten, sind jedoch besonders nach der Ferienzeit ein Jahr für Jahr auftretendes Übel. In Deutschland überträgt die Kopflaus, bedingt durch hygienische Verhältnisse, nur selten Krankheitserreger. Wird der Kopflausbefall jedoch nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt, kann es zu gesundheitsbeeinträchtigenden Komplikationen kommen.
Läuse können weder springen noch fliegen, sind aber dafür sehr schnelle Läufer. Sie wandern flink von Kopf zu Kopf und können sich daher gerade in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergärten und Kitas, extrem schnell ausbreiten. Das geschieht besonders dann, wenn beispielsweise Kinder beim Spielen die Köpfe zusammenstecken und das Kopfhaar dabei miteinander in Berührung kommt. Aber auch ausgeliehene Schals, Kopfbedeckung, Haarbänder, Fahrradhelme oder Haarbürsten können Läuse beherbergen und kommen als Übertragungsweg in Frage.